Was ist Freifunk?

Freifunk ist eine Initiative zum Aufbau eines freien, unzensierten und offenen WLANs. Jeder kann mitmachen und das Netzwerk nutzen, oder auch selbst einen Freifunk-Router aufstellen. Hierfür ist keine Mitgliedschaft und kein Vertrag notwendig.

Der gemeinnützige Verein FNorden finanziert sich durch Spenden, die für den Betrieb und den Ausbau der hierfür benötigen Infrastruktur eingesetzt werden.

Einen Freifunk-Router aufzustellen kann jedoch jeder! Hierbei unterstützt die Community zum Beispiel durch organisierte Treffen, zu denen jeder eingeladen ist.

Darüber hinaus bilden sich örtlich auch lokale Gruppen, die sich den Ausbau des Freifunk-Netzes zur Aufgabe machen.

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Warum Freifunk?

Es steht doch in vielen Gebäuden ein Gast-WLAN zur Verfügung, und auch Mobilfunkbetreiber bieten die Nutzung von kostenfreiem WLAN für ihre Kunden an.

Aber hilft mir das, wenn ich mit meinem Smartphone oder Tablet unterwegs bin? Die Namen der Gast-Netzwerke sind meinen Geräten nicht bekannt, so dass sie sich nicht automatisch verbinden. Darüber hinaus benötige ich die Passwörter, um eine Verbindung zu den Netzwerken herzustellen. Das WLAN eines Mobilfunkbetreibers kann ich nur nutzen, wenn ich mit diesem einen Vertrag habe. Und wenn ich meinen Standort verändere, verlasse ich schnell den Bereich des WLANs.

Aber dann wäre da noch das Datenvolumen, dass mir mein Mobilfunkbetreiber vertraglich zusichert. Dieses ist sicherlich ausreichend, wenn ich mein Smartphone nur zum Telefonieren benutze, gelegentlich eine Nachricht schreibe, und sonst sparsam mit meinem Datenvolumen umgehe.

Das Smartphone ist jedoch inzwischen zu einem festen Begleiter im Alltag geworden. Anstatt nur zu telefonieren, wird Videotelefonie genutzt, und darüber hinaus wird man auch unterwegs mit Nachrichten, Bildern, Hörbüchern, Musik und sogar Filmen aus dem Internet versorgt. In diesen Augenblicken hofft man auf einen stabilen Mobilfunkempfang mit ausreichend Bandbreite, sowie dass das restliche Datenvolumen des Mobilfunkvertrages noch ausreicht.

Fazit: Es stehen zwar fast überall WLAN-Netzwerke zur Verfügung, jedoch sind diese nicht für jeden frei zugänglich, und die Nutzung von Medien, die eine hohe Bandbreite benötigen, belasten das Datenvolumen des Mobilfunkvertrages.

Freifunk bietet einen barrierefreien Zugang per WLAN zum Internet! Das Smartphone oder Tablet muss nur einmal mit dem WLAN-Netz verbunden werden. Ein Passwort ist hierfür nicht notwendig. Zukünftig wird sich das Gerät dann immer wieder mit dem Freifunk-Netz verbinden, sobald es Verfügbar ist. Es steht dann eine größere Bandbreite zur Verfügung, und das Datenvolumen des Mobilfunkvertrages wird nicht belastet. Entfernt man sich von einem Freifunk-Router und kommt in den Bereich eines anderen Freifunk-Routers, bei dem das WLAN-Signal stärker wird, wird das eigene Gerät unterbrechungsfrei von einem Router zum anderen übergeben.

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Wie funktioniert Freifunk?

Bei den Freifunk-Routern handelt es sich um handelsübliche WLAN-Router oder Access-Points, auf denen eine von der Freifunk-Community bereitgestellten Firmware (Software) installiert ist. Diese Router strahlen alle ein unverschlüsseltes WLAN-Signal mit demselben WLAN-Namen (SSID) aus. Ein Passwort wird also beim Herstellen einer WLAN-Verbindung nicht benötigt.

Die Freifunk-Router verbinden sich wiederum automatisch mit anderen Freifunk-Routern, wenn sie sich in der Reichweite des WLANs befinden. Auf diese Weise entsteht ein vermaschtes Netzwerk. Freifunk-Nutzer, die sich in diesem Bereich bewegen und mit dem WLAN verbunden sind, werden automatisch zum nächsten Freifunk-Router weitergegeben, wenn über diesen der WLAN-Empfang besser ist.

Mesh-VPN

Freifunk-Router sollten auch, wo die Möglichkeit besteht, über den heimischen Router an das Internet angebunden werden. Das private Netzwerk und das Freifunk-Netz bleiben dabei datentechnisch voneinander getrennt und sind gegenseitig nicht erreichbar. Der Freifunk-Router stellt über einen verschlüsselten VPN-Tunnel eine Verbindung zu den Freifunk-Servern her. Der Internetverkehr der Freifunk-Nutzer wird durch diesen verschlüsselten Tunnel direkt an die Server der Freifunk-Infrastruktur gesendet, und erst dort ins öffentliche Internet eingeleitet.

Der Inhaber des Internetanschlusses geht hierbei nicht das Risiko der Störerhaftung ein! Die Freifunk-Server werden im Internet als Absender des Datenverkehrs der Freifunk-Nutzer identifiziert. Missbrauchsmeldungen gehen immer zuerst an den Besitzer der IP-Adresse, also dem Netzwerkbetreiber, und nicht dem Anschlussinhaber. Freifunk ist Internetdienstanbieter und damit, wie kommerzielle Anbieter auch, von der Anwendung der Störerhaftung auf das Internet nach TMG §8 ausgenommen. Zudem ist die Community gesetzlich verpflichtet, keine Verbindungsdaten aufzuzeichnen (Fernmeldegeheimnis, Art. 10 GG). Dieses darf lediglich zu Abrechnungszwecken (die bei Freifunk nicht vorliegen) oder kurzzeitig zur Analyse von technischen Problemen geschehen.

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Wie kann ich mitmachen?

freifunk.hannover.net

Die Communities stellen für gewisse Geräte eine Firmware bereit. Es macht also Sinn, sich zuvor zu informieren, welche Geräte unterstützt werden. Meine persönliche Empfehlung ist für den Innenbereich eine AVM Fritz!Box 4040 (kleinanzeigen.de/geizhals.de), und für den Außenbereich ein Ubiquiti UniFi AC Mesh (kleinanzeigen.de/geizhals.de). Größere Distanzen können per Richtfunk mit einem TP-Link CPE210 (kleinanzeigen.de/geizhals.de) überbrückt werden. Hat man sich ein Gerät beschafft, wird die Firmware auf dem Gerät installiert. Der Schwierigkeitsgrad hierfür kann von Gerät zu Gerät variieren. Anleitungen hierzu sind im Internet zu finden (siehe unter Links). Es besteht auch die Möglichkeit, sich an die Community, eine lokale Gruppe oder einen Freifunker aus der näheren Umgebung zu wenden.

Bei der Installation wird die Firmware des Herstellers überschrieben, so dass für das Gerät keine Garantieansprüche mehr geltend gemacht werden können! Es ist zwar aus Gründen der Performance sinnvoll, dass die Geräte über eine gute Hardware verfügen, es müssen jedoch nicht zwingend funkelnagelneue Geräte eingesetzt werden. Über die Plattform Kleinanzeigen sind immer wieder gute gebrauchte Geräte zu finden, die sich hervorragend eignen. Zur Suche können die Links im vorherigen Absatz genutzt werden.

Ist der Freifunk-Router fertig eingerichtet und idealerweise an den heimischen Internet-Router angeschlossen, sollte der Aufstellort so gewählt werden, dass er sein WLAN-Signal gut ausstrahlen kann (z.B. am Fenster zur Straßenseite).

Optional kann der Freifunk-Router auch als Repeater für das heimische WLAN konfiguriert werden, um die Reichweite von dem privaten WLAN zu vergrößern. Dieses Signal wird selbstverständlich nicht an die anderen Freifunk-Router weitergegeben. Ein weiterer Vorteil: Ist der eigene Internetzugang mal gestört, und der Freifunk-Router ist mit einem Freifunk-Router in der Nachbarschaft verbunden, der noch über Internet verfügt, komme ich mit meinen Geräten trotzdem über das Freifunk-Netz ins Internet.

Wichtig ist noch der Hinweis, dass alle in der Umgebung die Firmware derselben Community nutzen! Da die Communities ihre Firmware individuell konfigurieren, können sich die Freifunk-Router verschiedener Communities nicht miteinander verbinden, was einige Vorzüge von Freifunk zunichte macht.

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Ich benötige Unterstützung

IRC Chat

Eine Möglichkeit, sich umfassend über Freifunk zu informieren und auch praktische Unterstützung von erfahrenen Freifunkern zu erhalten, ist es, an einem der Treffen der Community teilzunehmen. Wem der Weg dorthin zu weit ist, kann jedoch auch per Mail oder Chat über das Internet Antworten auf weniger umfangreiche/komplexe Fragen von der Community erhalten. Die Hannoveraner haben einige Kanäle eingerichtet, auf denen sie erreichbar sind.

Eine weitere Möglichkeit sind die lokalen Gruppen und Freifunker vor Ort. Für die Stadt Visselhövede und die umliegenden Ortschaften stelle ich mich gerne als Ansprechpartner zur Verfügung. Ich bin per Mail oder tagsüber häufig auch per Chat zu erreichen:

Mail: freifunk [bei] onlinekonzept [punk] com

Chat: Ich bin unter dem Namen Robert im SchnackIRC in den Räumen #lounge oder dem eigens für diesen Zweck eingerichteten Raum #FF-Nachbarn-Vissel zu finden. Sollten die Links auf den Namen der Räume nicht funktionieren, da auf dem Computer kein IRC-Client (Chat-Programm) installiert wurde, ist hier eine Anleitung zu finden, wie das weit verbreitete Mail-Programm Thunderbird in wenigen Schritten zum Chatten genutzt werden kann.

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Über mich

Ich habe mich bereits im letzten Jahrtausend mit IT-Systemen beschäftig und besitze inzwischen 25 Jahre Erfahrung in der IT-Branche. Angefangen habe ich in der Systemadministration. Inzwischen arbeite ich als IT-Projektleiter für eine Inhousegesellschaft des Bundes und habe die Praxis für die Administration etwas verloren. Nicht jedoch den Spaß daran!

Ende 2016 bin ich nach Visselhövede gezogen. Zuvor habe ich aus beruflichen Gründen einige Male den Wohnort gewechselt. Eine Station war vor etwa 15 Jahren in unserer Landeshauptstadt Hannover. Hier hat sich auch der Kontakt zu der Freifunk Community in Hannover ergeben. Dieser Grund, die Tatsache, dass die Technik dieser Community meines Erachten nach gut Funktioniert und viele Gerätetypen unterstützt werden, hat mich dazu veranlasst, weiter an dieser Community festzuhalten.

Meine Initiative für Freifunk besteht aufgrund meines Interesses am Umgang mit der Technik und der Freude, mit den Menschen um mich herum etwas aufzubauen, von dem viele profitieren können. Zuhause betreibe ich seit Jahren selber Freifunk-Router.

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Links

Zusätzlich, zu den Verlinkungen im Text, sind hier weitere nützliche Links zu finden. Darüber hinaus gibt es im Internet, natürlich auch bei anderen Communities, weitere Informationen zu dem Thema.

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